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Kann Kunst einen Beitrag zur Bewältigung des täglichen Lebens leisten ?
Die beiden Düsseldorfer Künstler Werner Burkard und Christof Nikodemus sagen „ JA“.
Aber sie mißtrauen dem konventionellen Kunstbetrieb. Seit Jahren beobachten sie immer
das gleiche Phänomen : Kunst wird in eigens dafür geweihten Räumen vor einem
ausgesuchten Publikum feierlich zelebriert. Dieses Zeremoniell dient dem Kunstmarketing
aber nicht der Kunst. Es baut eine Hirarchie zwischen Künstler und Betrachter auf, es
erschwert beider Kommunikation und raubt dem Kunstwerk letzlich Kraft und Relevanz.
Diesem Mechanismus sagen sie ade. Sie haben die Enge der Showrooms verlassen und holen
den Betrachter dort ab, wo er zu Hause ist. Mit moderner Technik projezieren sie ihre
Arbeiten an Häuserwände. Und es kommt einiges in Bewegung. Die Kunstwerke verändern
die Fassade. Und die Fassaden verändern die Kunstwerke. Reales und Phantasie stehen für
den Augenblick der Illumination gleichberechtigt nebeneinander. Der Alltagsraum wird zum
Gesamtkunstwerk. Die Mauern erscheinen im neuen Glanz. Veränderung ist möglich und
leicht. Und es ist nicht vorbei, wenn die Kunstlichter ausgeschaltet werden. Burkard und
Nikodemus sind sich sicher, dass die Erinnerung an die spielerische Veränderung der
Mauern, in den Köpfen der Betrachter weiter lebt. Der Blick geht nach innen. Es stellt
sich die Frage nach den eigenen Mauern im Kopf; nach der Wertigkeit des Augenblicks
im eigenen Leben.
Das Credo der beiden Künstler lautet : das Leben ist letzlich eine Summe von Augenblicken.
Jeder sollte bewusst erlebt und gestaltet werden können. Das Recht auf Einflussnahme sollten
wir uns auf keinen Fall aus der Hand geben.